Archiv | Februar, 2013

Die Verdingsungsunterlage

28 Feb

Mein meistgebrauchtes Wort zurzeit ist „Unterlage“. Früher war das für mich a) ein Schreibtisch-Schoner, b) Häkeldeckchen, c) Yogamatten oder d) Malerfolie.
Dies hat sich nun geändert. Seit ich die Ausschreibung für die Gestaltungselemente des Schlossgartens fürs Jubiläum 2015 betreue.

SAMSUNGBis zum 18. Februar konnten sich Interessenten für die Teilnahme an zweierlei Ausschreibungen bewerben: für die Eröffnungsfeier und für die temporäre Spielstätte im Schlossgarten, ein Pavillon. Alles in allem hatten wir bis Freitag, den 15. ziemlich genau drei Einsendungen. Für alles. Da man nicht nervös werden… übers Wochenende ging es dann plötzlich rund (DANKE @ Carolin, die extra samstags reinkam um den Briefkasten zu verarzten!) und Montag bis zur Deadline, ganz stilecht High Noon – 12 Uhr, waren es sage und schreibe 60 Pakete!2013-02-20 KistenBewerberManuel
Mit einem Anwalt gemeinsam sind die feierlich aufgemacht und dokumentiert worden, und jetzt wird erstmal alles von Fachleuten geprüft. Wie einen Schatz bewache ich nun die Kisten mit den Bewerbungskopien, die bei mir am Platz verbleiben und krächze ab und zu „My Precious!“ wie Gollum. Mein neuer Kollege Manuel (erstmals im Bild) ist da noch entspannter.

Und was bleibt? Die Unterlage. Die muss jetzt fertig erstellt werden. Genauer gesagt:  zwei. Einmal für die Eröffnung und – Surprise – für den Pavillon.
In den Verdingungsunterlagen steht dann die jeweilige Aufgabenstellung ganz genau drin, und auch die Einschränkungen, an die wir uns halten müssen.
Nachdem wir uns mit den Themen inhaltlich und räumlich am Schloss bewegen, gibt es viel zu  bedenken. In meinem Kopf rattert’s ständig: legen wir Gesamtfläche X zugrunde. Wenn die ganzen Bereiche, wo Bäume sind, wegfallen bleibt Y. In Y ist manches zu weit weg von der Anfahrt oder zu nah an der Tierpopulation. Bleibt Z. Z beherbergt aber das Bähnchengleis. Die Bahn muss ja fahren können. Also subtrahieren wir nochmal. Bleibt.. Ä. Übrig ist also 1/Ä-tel von der Äusgangsfläche. In einem meiner wiederkehrenden Angstträume höre ich das Folgende zur Musik von „My Fair Lady“:

bittenichtfuettern# Das alte Denkmal ist ganz groß
drum Abstand halten schön zum Schloss,
ins weite Grüne sollt ihr streben,
(doch nur mit Nähe zu den Wegen)
Der „Sichtachsen“ gibt’s tausendviel
wer da was stellt hat keinen Stil.
Wer Rasen liebt, will Wege laufen –
die aber nah am Schloss verlaufen.
Betracht‘ man die Logistik
Verdichtet sich Heuristik,
denn dann heißt’s Leitungen zu teilen –
die aber ganz woanders weilen.
Gut geplant sei’s, ohne Hast,
denn Vorsicht: die Punktlast!
Wo Tiefgaragendecken knarren
Und Böden sich verdichten
Ist schwerer Gäste anzukarren
Die hier Kultur verrichten #

Ich bin gespannt, welche Dienstleister aus den 60 Packen ausgewählt werden, uns ihre Vorschläge zu schicken, und wie das Ergebnis dann wird.
Spannend bleibt es allemal… (^ap)

Treffe Eckart von Hirschhausen – Herausforderung angenommen!

28 Feb

Ein Video-Statement von Eckart von Hirschhausen zu EFFEKTE – super Idee! Mach mal! Klar, ich ruf ihn schnell an. Morgen haben wir das Video im Kasten! Als mir mein Kollege Clas den Zettel mit der Telefonnummer von seiner Managerin gab, habe ich mich auf einen komplizierten Termin- und Abwicklungsprozess eingestellt. Aber – oh Wunder – bei richtig richtigen Profis geht das schnell und reibungslos über die Bühne.

Und eh ich den Hörer aufgelegt habe, sitzen Clas und ich keine Woche später im Kaminzimmer des Brenners Park-Hotel in Baden-Baden und warten auf den Herrn Doktor höchst persönlich. Der Plan: Gespräch um 10 Uhr zum Frühstück, danach Videodreh und digitales Logokästchen befüllen. Schöne Aussicht in einem 5 Sterne Hotel.

Einen Latte Macchiato mit perfektem Milchschaum und eine Dreiviertelstunde später schüttel ich Hirschhausen die Hand. Jetzt bloß keine Zeit verlieren. Schnell in den Frühstücksaal. Dort gibt Hirschhausen noch schnell ein Interview zum persönlichen Wohlbefinden im Hotel, eine rotbäckige Köchin serviert sein Omlett. Ich freue mich, dass Eckart meine Idee einen Ostfriesentee mit „Klunches“ und Sahne zu trinken großartig findet. Das findet auch die Dame vom Service und lächelt in die SWR-Kamera. Ohne Frühstück und mit zwei Tassen Tee im Bauch geht’s im Eiltempo zurück ins Kaminzimmer. Hirschhausen wählt den Klavierhocker als Interviewort und nach kurzer Absprache spricht er ganz entertainermäßig seine Botschaft ein – fast wie perfekt einstudiert. Eben ganz Medienprofi und zum Abschluss fachmännisch in die Kamera gelächelt.

Drei Tische weiter, wartet ungeduldig der nächste Journalist. Dennoch nimmt er sich die Zeit ein Logokästchen im interaktiven EFFEKTE-Logo auszufüllen. Er formt eine rote Niere und stellt dazu passend eine Frage an die Wissenschaft. Sack, keine 45 Minuten und unser Termin ist schon wieder zu Ende. „Bis heute Abend bei der Show!“ (^dm)

Gute Nacht Freunde. Es wird Zeit für mich zu gehn…

19 Feb

elfi3Sechs Monate ist es jetzt her, dass ich das erste Mal Platz genommen habe hinter meinem Schreibtisch beim Stadtmarketing. Einen Umzug, einen neuen Bürostuhl, einen neuen Bildschirm und ein neues Büro später, ist mein Praktikum in der Presseabteilung auch schon wieder vorbei. Nach fast 300 Stunden in öffentlichen Verkehrsmitteln (ich wohne in Mannheim) und fast ebenso vielen wunderbaren Salaten eines Supermarkts in der Nähe, kann ich sagen: mein Horizont hat sich erweitert. Ich weiß jetzt was man alles beachten muss, wenn es um die Organisation einer Pressekonferenz geht (und das sah von außen immer so unspektakulär aus…), wie bürokratisch das Arbeitsleben doch sein kann und dass der Primark am Europaplatz mein ohnehin schon gebeuteltes Konto noch mehr zu schaffen machte. Auch Twitter ist jetzt kein Phantom mehr für mich. Ich werde zwar nie der Guru, der Franziska ist, aber Spaß gemacht hat es mir.elfi1

Was allerdings über allem steht: die Weihnachtsstadt Karlsruhe. Weihnachten in Karlsruhe ist eine schöne, aber auch komplizierte Sache. Wahrscheinlich werde ich in den nächsten Monaten erschreckt gucken, wenn mir jemand etwas von Weihnachten erzählt, denn meine Zeit hier war sehr geprägt von diesem Fest. Der dazugehörige Pressespiegel, der Online-Adventskalender oder die gefühlt tausend Online-Portale, die sich alle mit Weihnachten beschäftigen… Weihnachten beginnt hier einfach schon im August und endet Dank der „Stadtwerke Eiszeit“ Anfang Februar. elfi weihnachtenAlso, im November können wir gerne wieder über das Thema sprechen. Wenn es wieder kalt ist und die Vorfreude wieder da.  Ich habe hier auch einige wirklich sehr liebe Menschen kennengelernt, die mir meinen täglichen Kampf mit den Windmühlen erleichtert haben. Den Betriebsausflug in die Weinberge und die Weihnachtsfeier mit Kegelturnier werde ich nicht so schnell vergessen wie das Fest Christi Geburt. Wenn es auch nicht immer einfach war: Ihr werdet mir alle fehlen! ^ef