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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

13 Feb

Dieses Sprichwort gilt für viele Situationen im Leben, doch bei Eröffnungen oder festlichen Anlässen  ist die Rede ein fester Bestandteil, an der der Veranstalter nicht vorbei kommt. Das Publikum wird entweder von der Botschaft berührt oder zählt die Sekunden bis zum nächsten Programmpunkt. Auch ich lauschte bereits etlichen Reden. Bisher habe ich mir aber noch nie Gedanken gemacht, welch ein Prozess hinter einer solchen Rede steckt. Das änderte sich, als ich mein Praktikum bei der Stadtmarketing Karlsruhe GmbH begonnen habe.

Reden schreibenReden verfassen gehört bei uns in der Presseabteilung ebenso wie Pressemeldungen oder Newsletter-Texte schreiben zum Arbeitsalltag. An einer Magnetwand in unserem Büro sind die Redeaufträge für diverse Bürgermeister und unseren Chef angebracht. In großen Buchstaben prangen auf den Blättern Haftnotizen mit den Namenskürzeln der Mitarbeiterinnen, die sich der Rede angenommen haben, und mit Leuchtstift sind – ganz wichtig – die Abgabetermine markiert. Da die Reden verschiedene Instanzen durchlaufen müssen, bis sie schließlich beim eigentlichen Redner sind, müssen sie frühzeitig fertig sein.

Wie schreibt man nun eine Rede? Vor genau dieser Frage stand ich Mitte Januar. Zuerst griff ich zum „Handbuch Redenschreiben“, damit ich mir ein erstes Bild vom Ablauf machen konnte:  Recherche, Auswahl der Themen, Gliederung und Schreiben des Textes. Darüber hinaus gehört zu einer Rede der gekonnte Einsatz von stilistischen Mitteln. Und die wichtigste Regel: Behalte stets die Wünsche des Publikums im Kopf! Mit dieser theoretischen Grundlage machte ich mich daran, meine erste Rede zu „produzieren“. Das Thema: Die „Stadtwerke Eiszeit“.

Und ich stellte fest: Die Theorie ist – wie so oft – nicht leicht in die Praxis umzusetzen. Welche Worte sind angemessen, sie dem Redner „in den Mund zu legen“? Wie soll die Rede beginnen? Ist die Gliederung geeignet? Über solche Dinge zerbrach ich mir den Kopf, bis am Ende die geeigneten Stichworte auf dem Papier standen und freigegeben wurden.

Wie der Redner seine Vorlage nutzt oder in welchem Maße die Rede von anderen Personen nochmals geändert wird, steht übrigens auf einem anderen Blatt. Eine Rede ist letztlich wie Flaschenpostspielen – man weiß nie, was am Ende vorgetragen wird.

(^nw)

Stadtgeburtstag und EFFEKTE im WWW

21 Jun

Heute Abend um 19 Uhr eröffnet OB Mentrup auf der Bühne im Karlsruher Schlossgarten den 298. Stadtgeburtstag und das Wissenschaftsfestival EFFEKTE . Oder #sgka13 bzw. #effekte13 wie man „neudeutsch“ sagen würde.

Um garantiert nichts zu verpassen, legen wir euch unsere liebevoll angelegte Hashtag-Liste ans Herz, mit der ihr sowohl auf Twitter und neuerdings ja auch auf Facebook immer Up to date sein könnt:

Hashtagwolke

Und in sauber, aber weniger bunt:

#sgka13, #effekte13, #StadtmarkeTeam, #bzäune13, #sglabor, #1tagbodenlos, #domino, #Drais13, #erallye, #Erfindern8, #FdjF13, #gds13, #music2go13, #scienceD, #scienceS, #scienceSD, #tacb13, #wissensw13

(^vs)

Stadtgeburtstag #sgka13
EFFEKTE #effekte13
Wir #StadtmarkeTeam
Bauzaungestaltung EFFEKTE #bzäune13
Bewegungslabor #sglabor
Bodenlose EFFEKTE auf dem Friedrichtsplatz #1tagbodenlos
Domino-EFFEKT?! #domino (immer in Verbindung mit #effekte13!)
Draisinenrennen #Drais13
EFFEKTE-Rallye #erallye
Erfindernacht #Erfindern8
Fest der jungen Forscher #FdjF13
Galerie des Scheiterns #gds13
Karlsruhe klingt – music to go #music2go13
Science Dinner #scienceD
Science Shopping #scienceS
Science Speed Dating #scienceSD
Tribut an Carl Benz #tacb13
Wissenswerkstatt #wissensw13

Mein erster Pressetermin oder: let the sunshine in!

6 Mär

Seit drei Wochen bin ich nun Praktikantin in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Stadtmarketing Karlsruhe und heute gab es gleich drei Premieren: meine erste Pressemitteilung aus eigener Feder fand auf meinem ersten Pressetermin ihren Weg in die Hände der Journalisten. Das war schon ein gutes Gefühl. Und dann gab’s oben drauf noch Sonne satt! Bevor ich zur dritten Premiere komme, möchte ich gerne zu dem bisher geschriebenen noch etwas ausführlicher werden. „Ausführlicher werden“ – auch so eine Sache, die ich erst lernen muss, wo ich eigentlich vom Radio komme.

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Bei besagtem Pressetermin wurde das erste Programmhighlight des Karlsruher Stadtgeburtstages 2013 vorgestellt, nämlich „Tribut an Carl Benz“. Die Szene: eine Oldtimer-Werkstatt im Osten der Stadt, wo ich gleich beim Betreten des Hofes die ersten Schmuckstücke bestaunen konnte. Das Gefühl: alles ist gut. Die Sonne scheint, die ersten Journalisten kommen und jeder bekommt gleich ein Gespür dafür, um was es hier eigentlich gehen soll. Hier ein bisschen Schrauben, da ein bisschen Schleifen und Neues lernen, z.B. was Spriegel sind, nämlich ein Bauteil für die Verbindung von Verdeck zu Windschutzscheibe.

Und nun zur angekündigten dritten Premiere: zum Schluss wurde ich von einem netten, älteren Herrn, ein Mitglied des Karlsruher Vereins Tribut an Carl Benz e.V., zu einer Probefahrt mit einem der Oldtimer eingeladen. Meine Wahl fiel auf einen dunkelblauen Mercedes Benz 170 DS mit Schiebedach – natürlich offen bei dem Super-Wetter! Damit cruisten meine Kolleginnen Daniela, Franziska P. und ich durch die Karlsruher City und wir fühlten uns wie Prinzessinnen! Vielleicht kommt es ja zu einer Wiederholung beim Oldtimerkorso auf dem Zirkel beim Stadtgeburtstag. Die Einladung hierfür steht zumindest. Hoffen wir mal auf mindestens genauso gutes Wetter!IMAG0053 IMAG0057

Gute Nacht Freunde. Es wird Zeit für mich zu gehn…

19 Feb

elfi3Sechs Monate ist es jetzt her, dass ich das erste Mal Platz genommen habe hinter meinem Schreibtisch beim Stadtmarketing. Einen Umzug, einen neuen Bürostuhl, einen neuen Bildschirm und ein neues Büro später, ist mein Praktikum in der Presseabteilung auch schon wieder vorbei. Nach fast 300 Stunden in öffentlichen Verkehrsmitteln (ich wohne in Mannheim) und fast ebenso vielen wunderbaren Salaten eines Supermarkts in der Nähe, kann ich sagen: mein Horizont hat sich erweitert. Ich weiß jetzt was man alles beachten muss, wenn es um die Organisation einer Pressekonferenz geht (und das sah von außen immer so unspektakulär aus…), wie bürokratisch das Arbeitsleben doch sein kann und dass der Primark am Europaplatz mein ohnehin schon gebeuteltes Konto noch mehr zu schaffen machte. Auch Twitter ist jetzt kein Phantom mehr für mich. Ich werde zwar nie der Guru, der Franziska ist, aber Spaß gemacht hat es mir.elfi1

Was allerdings über allem steht: die Weihnachtsstadt Karlsruhe. Weihnachten in Karlsruhe ist eine schöne, aber auch komplizierte Sache. Wahrscheinlich werde ich in den nächsten Monaten erschreckt gucken, wenn mir jemand etwas von Weihnachten erzählt, denn meine Zeit hier war sehr geprägt von diesem Fest. Der dazugehörige Pressespiegel, der Online-Adventskalender oder die gefühlt tausend Online-Portale, die sich alle mit Weihnachten beschäftigen… Weihnachten beginnt hier einfach schon im August und endet Dank der „Stadtwerke Eiszeit“ Anfang Februar. elfi weihnachtenAlso, im November können wir gerne wieder über das Thema sprechen. Wenn es wieder kalt ist und die Vorfreude wieder da.  Ich habe hier auch einige wirklich sehr liebe Menschen kennengelernt, die mir meinen täglichen Kampf mit den Windmühlen erleichtert haben. Den Betriebsausflug in die Weinberge und die Weihnachtsfeier mit Kegelturnier werde ich nicht so schnell vergessen wie das Fest Christi Geburt. Wenn es auch nicht immer einfach war: Ihr werdet mir alle fehlen! ^ef

Vom Bürgersinn zur Stadtidentität

10 Dez

Bazon-BrockBereits nach den ersten Worten vom Referenten Prof. Bazon Brock ist klar: das wird kein Standardvortrag zum Stadtmarketing, keine verwertbare Aufzählung von Best Practise Beispielen und schon gar keine leichte Kost. Stattdessen: klare Thesen, kritische Fragen und viel Widerspruch. Stadtmarketing darf sich nicht mit der Veranstaltung von Stadtfesten und Werbeveranstaltungen begnügen. Das Ziel des Marketings ist keinesfalls, mehr Menschen in die Städte zu holen, billige Etiketten aufzukleben oder Superlative in den Vordergrund zu spielen. Das ist alles kalter Kaffee und die Vergangenheit aus der Gründungsphase des Marketings. So wie die Banken im Strudel der Finanzskandale jeden Kredit aufgebraucht haben, so werde es auch für die Marketingleute schwieriger, wenn sie sich nicht ändern.

HAmburg_bcsd bildAuf der Herbsttagung der BCSD in Hamburg war ich verantwortlich für Programm und Moderation. Mehr als 150 Zuhörer verfolgten den Vortrag und ich wusste, dass die Mehrzahl mit diesem Key Note Speaker nicht zufrieden sein wird. Zu abstrakt, zu kritisch, zu wenig praktisch anwendbar. Aber Bazon Brock, den man in Karlsruhe von der Reihe Bürger-Diplom gut kennt, ist bewusst gewählt. Er öffnete den Spannungsbogen für das Tagungsthema, das sich der künftigen Rolle des Stadtmarketings widmet. Und das liegt nach Bazon Brock keineswegs alleine in der Werbung oder der Kommunikation. Sein provokanter Vortrag mündet darin, das Stadtmarketing umzubenennen. „Agentur für die Zivilisierung von Städten“ wäre doch zielführend oder „Agentur für Bürgersinn“ – denn das Marketing ist tot!

Natürlich diskutieren wir im Vorstand des Stadtmarketingverbands schon lange darüber, dass die meisten Menschen Marketing mit Werbung verwechseln und Stadtmarketing insofern falsche Erwartungen und Assoziationen weckt. Aber die Zivilisierung von Städten erscheint uns dann doch zu anmaßend. Dabei verstehen wir uns durchaus als diejenigen, die die Stadtidentität im Fokus unserer Arbeit sehen. Und da bringt der Vortrag von Sebastian Zenker mehr Klarheit. Er forscht an der Universität Rotterdam seit Jahren über Städte und vertritt die Kernthese, dass Städte gar nicht anders können, als zu kommunizieren. Entweder durch Werbung, durch Gebäude, Sehenswürdigkeiten oder Veranstaltungen oder durch die Menschen, die über die Stadt erzählen. Das erzählte Wort ist das glaubwürdige und steht damit auch in Zukunft im Mittelpunkt des Stadtmarketings.

NKAn einem Punkt gehen die beiden Vorträge gut zusammen: Städte werden durch die Menschen zu dem, was sie sind. Bürger und ihr Bürgerstolz entscheiden darüber, an welchem Ort man sich wohlfühlt, entscheiden auch darüber, wie eine Stadt wahrgenommen wird. Das gilt nicht nur für die Kommunikation, sondern auch für die Lösung der wichtigsten Probleme unserer Städte, konkret auch für Karlsruhe. Die benötigten Fachkräfte kommen, wenn sie sich wohlfühlen, wenn sie Menschen treffen, die Ihnen erzählen, wie gut es sich hier leben lässt.

ElbphilharmonieAcht Vorträge und vier Workshops später ist die Herbsttagung in Hamburg vorbei. Wir hatten nach der Publikumsbeschimpfung durch Bazon Brock am Anfang noch einiges erlebt. Haben wahrgenommen dass Hamburg trotz seiner teuren Baustelle der Elbphilharmonie mit 300.000.000 Euro Kostenüberschreitung und vier Jahren Verzug immer noch stolz auf das Gebäude ist. Ich denke, Stolz, das wäre doch ein Ansatz für die Kombilösung. Und wir haben es wieder geschafft, die gesammelten Manager der deutschen Stadtmarketingszene zum Nachdenken zu bewegen. Muss ich im Stadtmarketing vielleicht doch mehr über Qualität nachdenken, mehr über Inhalte und weniger über die Verpackung? Muss ich die Bürger stärker in den Mittelpunkt des Marketings rücken? Doch das wird Thema der nächsten Tagung in Münster sein, wenn wir uns dann mit dem Thema Stadtidentität beschäftigen. Selbstverständlich ist das auch die Aufgabe für uns in Karlsruhe.

Ein Bericht von Norbert Käthler, Geschäftsführer der Stadtmarketing Karlsruhe GmbH und Vorstandsmitglied der BCSD.